Zwischen Senezien in den Ruwenzoris

Ruwenzori Mountains Nationalpark

Der Ruwenzori Mountains Nationalpark wurde 1991 an der westlichen Landesgrenze Ugandas zur Demokratischen Republik Kongo geschaffen, um den dortigen, 56 km breiten und 20 km langen  Gebirgszug zu schützen. Das Ruwenzori-Gebirge, auch „Mondberge“ genannt, ist das dritthöchste Gebirge Afrikas und erstreckt sich über die DR Kongo und Uganda.

Wir empfehlen dieses Gletscher-Gebirge als Reiseziel sowohl für erfahrene Bergsteiger und Trekker als auch für Hobby-Botaniker und Kulturinteressierte! Es ist mit seinen 996 km2 gut ein Drittel so groß wie das Saarland und lässt jährlich nur 1000 Besucher unter bestimmten Auflagen und Limitierungsvorschriften zu.

Landschaft am Ruwenzori Mountains Nationalpark

Der Mobuku Fluss im Ruwenzori Nationalpark

Bis heute hat sich das Ruwenzori-Gebirge seine geheimnisvolle und sagenumwobene Seite bewahrt. Die von zahlreichen Riesenlobelien und -senezien geprägte Berglandschaft mit ihren Gletschern, Gipfeln, Flussläufen, Seen, Mooren und moosbehangenen Wäldern ist eine der faszinierendsten Regionen des Erdballs. Das Ökosystem des Ruwenzori ist sehr empfindlich.

Tiere im Ruwenzori Mountains Nationalpark

Zur Tierwelt des Ruwenzori zählen 70 Säugetierarten, unter anderem fünf Primatenarten, darunter auch Schimpansen, Guerezas und der seltene Colobus Affe. Elefanten sind sehr selten. Häufiger kommen das Riesenwaldschwein, die scheue Sitatunga, der Südliche Baumschliefer, der Gelbrückenducker und der Leopard im Park vor. Gelegentlich zeigt sich das urzeitlich anmutende Dreihorn-Chamäleon. In den moosbehangenen Baumwipfeln hausen mehr als 170 Vogelarten.

Reisezeit und Aktivitäten für den Ruwenzori Mountain

Blick zum Stanley Massiv

Für eine Bergbesteigung bieten sich die trockensten Monate von Dezember bis Februar und Juli bis September als Reisezeit an. Dazu ist eine gute Bergausrüstung und passende Regenkleidung notwendig. Die Temperaturen fallen oberhalb von 3000 Meter Höhe nachts bis um den Gefrierpunkt. Ab 4400 Meter Höhe kommen auch Schneefälle vor.

Der Park verzaubert seine Besucher mit einer vielfältigen Tierwelt und einem fabelhaften Pflanzenreichtum, den man auf einer neun- bis zwölftägigen Gipfeltour zum Margherita Peak erlebt. Wer es nicht ganz so sportlich mag und bergtechnisch noch nicht so erfahren ist, findet kürzere Trekkingpfade mit auf die umliegenden, kleineren Berggipfel.

Trekking-Infrastruktur am Ruwenzori Berg

Noch entspannter, aber mit genausoviel Natur- und Kulturgenuss geht es in der Community des Bakonzo Stammes am Fuße der Ruwenzori-Berge im Ruboni Camp zu, wo man auf sogenannten Hill Climbing Hikes durch die Natur wandern kann.

Die Mitglieder der indigenen Community weihen Besucher bei einer Village Tour in ihre Geheimnisse der Medizin oder Schmiedekunst ein, lassen sie beim Viehhüten beiwohnen und zeigen ihnen ihre traditionelle Handwerkskunst wie das Korbflechten.

Geschichte und geologisches zum Ruwenzori Mountains Nationalpark

Seit 1994 zählt der 996 km² große Park zum UNESCO-Weltnaturerbe. Das Gebirge ist durch einen Auffaltungsprozess am Ostrand des Zentralafrikanischen Grabenbruches entstanden. Erosionsvorgänge haben das heutige Erscheinungsbild des Gebirges geschaffen.

Die in diesem Gebiet heimischen Bakonjo gaben dem Gebirge den Namen „Rwenzori“, was in ihrer Sprache so viel wie „Regenmacher“ bedeutet. Die Bezeichnung ist für die regenreiche Region, in der an etwa 320 Tagen ein mittlerer Jahresniederschlag von über 3000 mm fällt, sehr zutreffend. Das Gebirge ist häufig von dichtem Nebel umhüllt, sodass frühere Afrikaforscher schlichtweg an den Formationen vorbeigelaufen sind. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Vermessungen angestellt und Kartenmaterialien angefertigt.